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Meeresbiologie

Bis ins frühe 17. Jahrhundert zeichneten Kartographen auch sagenhafte Meerungheuer und Riesenfische auf ihre Karten. Zum Beispiel sollten die Abbildungen die Seeleute tatsächlich vor diesen Tieren warnen, die laut den abenteuerlichen Erzählungen in den Weltmeeren ihr Unheil trieben. Die Gemälde dienten aber auch rein künstlerischen Zwecken, waren pure Dekoration oder wiesen auf die malerischen Fertigkeiten des Kartographen hin. Doch wie stellte man sich diese Meeresbewohner vor? Als Anhaltspunkt benutzte man die einfache Regel des römische Gelehrten Plinius des Älteren: „ … dass die gewöhnliche Meinung stimmen mag, dass alles, was in irgendeinem Teil der Natur entsteht, auch im Meer vorkommt“ – jedes Tier an Land hat demnach ein Pendant im Meer. Löwengesichter, Wolfsschnauzen, Elefantenrüssel und vieles mehr von Landtieren wurde dort der maritimen Fauna angedichtet und angezeichnet.