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Singender Held

Jedes Jahr singt der „Bergsteigerchor Kurt Schlosser“ auf dem Festplatz in Kleinhennersdorf zur Wintersonnenwende. Ja, es gibt ihn noch, den bereits 1927 gegründeten Chor, der seit 1949 diesen Namen trägt. Neben seiner Arbeit als Tischler, war Kurt Schlosser Leiter der „Gesangsabteilung der Vereinigten Kletterabteilung“, aus der sich später der „Sächsische Bergsteigerchor“ formierte. Während der Nazizeit im illegalen Widerstand, schloß er sich zur Ablenkung der braunen Häscher 1937 dem „Deutsch-Österreichischen Alpenverein“ an und baute oberhalb des Zahnsgrundes in der Sächsischen Schweiz eine Berghütte, die bis 1995 seinen Namen trug. 1944 wurde er wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und in Dresden hingerichtet. Ein Stolperstein erinnert vor seiner Tischlerwerkstatt in der Leipziger Straße 72 an den mutigen Sänger.