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Das Seglerheim der Hohenzollern

Kaiser Wilhelm II. war sehr reiselustig, weshalb seine Untertanen spöttelten und ihn den „Reisekaiser“ nannten. Annähernd 200 Tage im Jahr war er zu Lande und zu Wasser auf Tour; mit seiner Dampfyacht „Hohenzollern“ kreuzte der Kaiser über das Mittelmeer, nach Korfu, Italien, in die Türkei oder nach Palästina. Die „Nordlandreisen“ gefielen ihm so gut, daß er sich seine Matrosenstation am Jungfernsee im „norwegischen“ Drachenstil umbauen ließ. Der Architekt, der ein Restaurant in Kristiania, dem heutigen Oslo, zum Vorbild nahm, ließ die Gebäudeteile eigens in Norwegen vorfertigen und in Potsdam aufbauen. Von Kongnaes aus, zu deutsch „des Königs Landzunge“, schipperte die kaiserliche Familie auf ihren Salondampfern vergnügt bis zum Berliner Schloß.