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Chinoise

Weder Bauherr noch Architekt des Pillnitzer Schlosses haben den asiatischen Kontinent mit eigenen Augen gesehen. Ihre Vorstellung von chinesischer Architektur und Kunst wurde beeinflusst durch die Motive der aus Asien importierten Seidenstoffe, Lackarbeiten, Tapeten und Porzellane. Chinoiserie nannte man die an chinesischen Vorbildern orientierte Richtung der europäischen Kunst, die besonders im 18. Jahrhundert populär wurde. Die China-Begeisterung speiste sich sowohl aus Interesse am Exotismus als auch aus der Vorstellung eines friedlichen Riesenreiches, dessen zahlreiche Bevölkerung bis in einfache Schichten literarisch und philosophisch gebildet war. Zuschreibungen wie ‚chinesisch‘, ‚japanisch‘, ‚orientalisch‘ oder ‚indianisch‘ verschwimmen zu einer geographisch nicht verortbaren, ‚märchenhaften‘ Ferne.
Am Neuen Palais des Pillnitzer Schlosses findet man eine Reihe dieser chinesisch anmutenden Lampen.