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Tragödie

Die Figurenfolge des durch Ernst Rietschel gestalteten Giebels zeigt die wichtigsten Szenen des 2. und 3. Teiles der von Aischylos 458 v. Chr. beendeten „Orestie“. Im Mittelpunkt des Giebels steht eine symbolhafte Figur ohne direkten Bezug zum Szenenablauf: Melpomene, die Muse der Tragödie, mit der tragischen Maske und Efeu ums Haupt dargestellt. Sie teilt den Giebel in die blutige, von den Göttern bestimmte Vergangenheit und in die vom Menschen selbstbestimmte Gegenwart und Zukunft.
Diese Figurengruppe des sogenannten Rietschelgiebels, die „Allegorie der Tragödie“, zierte bereits das von Gottfried Semper 1841 erbaute Dresdener Hoftheater, später dann das von 1905 bis 1969 genutzte Gebäude des Bautzener Stadttheaters. 2003 wurde er im (damals neu erbauten und eröffneten) Burgtheater des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.