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Von der Sturmleiter in die Große Hofstube
Es war im Jahr 929, als der Sachsenherzog und ostfränkische König Heinrich I. während seines Feldzuges gegen die Elbslawen den Berg über dem Fluß erstürmen ließ und dort sein ständiges Feldlager aufschlug. Nicht viel später befahl er eine hölzerne Wehranlage zu errichten, um die gewonnenen Gebiete zu schützen und eine Verteidigungsmöglichkeit gegen slawische Fürsten und die immer wieder einfallenden Ungarn zu haben.
Die Wehranlage wurde zur Burg Misnia erweitert, am Fuße des Burgbergs entwickelte sich das gleichnamige Dörfchen zu einem Marktflecken und schließlich wurde die gesamte neu geschaffene Grenzmark ebenso nach der Burg benannt wie das etwas später gegründete Erzbistum. Hier liegt die Wiege des heutigen Sachsens, das mit dem ursprünglichen (Nieder-)Sachsen König Heinrichs nicht viel mehr als den Namen gemein hat.
Die Skulptur König Heinrichs steht mit sechs anderen lebensgroßen Holfzfiguren wettinisch-sächsischer Herrscher in der Großen Hofstube der Albrechtsburg, wo sich gegen Ende des 15. Jahrhunderts die Hofgesellschaft aufhielt und zu tafeln pflegte. In dieser Tradition kann man sich heute unter seinen Augen an Konzerten, Banketten oder anderen Festlichkeiten verlustieren.