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Aus dem Marienleben

Im Mittelalter befand sich die Frauenkirche außerhalb der Stadtmauern. Als Gründungsjahr der Kirche gilt das Jahr 1349. Aus den Sühnegeldern eines Raubüberfalles des Friedrich von Biberstein und aus Stiftungen Görlitzer Bürger, die an der Pest erkrankt waren, wurde sie als Kapelle gebaut und 1368 „Unserer Frauen Kirche vor der Stadt“ genannt, weil Maria, die Mutter Jesu, die Schutzheilige der Kirche war. Die erste Kirche fiel allerdings den Hussitenangriffen zum Opfer, das Kirchlein wurde aber daraufhin in spätgotischem Stil wieder errichtet.
Die elf Schlusssteine des Netzgewölbes im Längsschiff zeigen Reliefs aus dem Leben Marias und vier weiterer jungfräulicher Heiligen. Heute, am Heiligen Abend hält Maria, das Jesuskind auf dem Arm.

Frohe Weihnachten!

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Die Moller-Linde auf dem Nikolaifriedhof

„Wenn ich werde gestorben sein, so pflanzt auf meinem Grabe eine junge Linde mit den Zweigen in die Erde. So gewiss diese Linde wachsen wird, habe ich auch Gottes Wort rein und lauter gelehrt und gepredigt.“, waren Mollers Worte auf dem Sterbebett. Dem Pastor Martin Moller hatten böse Zungen nachgesagt, das Wort Gottes nicht so zu verbreiten, wie es Luther gewünscht hätte. Dies war eine gefährliche Beschuldigung, denn Görlitz war seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts eine rein lutherische Stadt.
Der Baum wuchs und gedieh und auch heute, nach über 400 Jahren, kann man die prächtige Moller-Linde, die wider die Natur ihre Wurzeln schlug, noch immer auf dem Nikolaifriedhof in Görlitz bewundern.

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Vom Flüsterbogen zur Hotherstraße

Gottfried Kiesow, Gründer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, nannte Görlitz „Die schönste Stadt Deutschlands“. Als eine der ganz wenigen mittelalterlichen Städte Deutschlands wurde Görlitz von verheerenden Schäden des Zweiten Weltkrieges verschont, weshalb sich Görlitz heute als unvergleichliches Flächendenkmal zeigt. Fast 4000 (!) Gebäude unterschiedlichster Baustile stehen unter Denkmalschutz. Flaniert man in den Straßen der Altstadt, fallen ganz besonders die vielen kunstvollen Sandsteinportale ins Auge.

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Hermes und DHL

Gleich einen ganzen Platz hat man nach dem neuen Postamt benannt. Mit ihm sollte Nachrichtenübertragung in Görlitz auf modernste Art und Weise vonstatten gehen. Auf beiden Seiten des Daches nehmen antikisierende Figuren allegorischen Bezug auf das Post- und Telegrafenwesen. Die Weltkugel steht für den Weltpostverein. Die Frau mit Telefon für die modernen, Posthorn und Pferd für die alten Zeiten.

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Im Lauf der Zeit

Feine Liniennetze überziehen die astronomische Sonnenuhr an der Ratsapotheke. Ein Teil von ihnen zeigt babylonische Stunden, obwohl die Babylonier diese nie benutzt hatten. Im Gegensatz zu den italienischen Stunden, die die Stundenzählung abends beginnen, zählen sie den Tag in 24 gleichlangen Stunden vom Sonnenaufgang an.
Hohen Besuch aus Prag empfing der Astronom, Mathematiker und Bürgermeister Scultetus. Mit dem weisen Rabbi Löw diskutierte Scultetus den jüdischen Kalender. Dieser zählt den Tag von Abend bis Abend, weshalb auch der Schabbat bereits am Freitag Abend beginnt. Die Fische gehören zu den 12 Tierkreiszeichen auf dem linken Teil der Uhr.

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Die schönste Fleischerei

Etwas drastischer als bei den Bäckern ist naturgemäss das Zunftzeichen der Fleischer geraten. Ein Stierkopf mit zwei gekreuzten Beilen kennzeichnet ihren Berufsstand. Kunstvoll auf Jugendstil Porzellanfliesen gemalt ist das Zeichen in der Fleischerei Büchner in der Bismarckstraße 3. Die mit einem etwa 30 qm großen Verkaufsraum ausgestattete Fleischerei wurde im Jahre 1911 eröffnet. Das Ladengeschäft ist im Innern mit farbig gestalteten Wandfliesen verkleidet, die den Entstehungsprozess von Fleisch- und Wurstwaren in allen Phasen darstellen. Die Originalfliesen stammten aus dem Hause Villeroy und Boch.

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Ich war hier!

Nicht erst heute ritzen die Leute ihre Initialen in Bäume oder Parkbänke. Initialen wurden schon immer in besondere Artefakte gekratzt. Am Heiligen Grab in Görlitz haben die mittelalterlichen Pilger auch Rötelstifte benutzt und zum Beispiel eine hübsche dicke Bäckerbrezel mit Krone im Stein verewigt. Auch einen Schlüssel kann man entdecken. Die Jahreszahlen dazu gehen ins 15. Jahrhundert zurück. Eine gekrönte Brezel ist das Zunftzeichen der Bäcker. Der Schlüssel könnte auf Schlosser verweisen, die das Grab besucht haben.

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Sternengucker

Die Stadt Görlitz kann auf astronomische Traditionen verweisen, die bis in die Renaissance zurückreichen. Davon zeugt, neben den Uhren am Untermarkt, auch das Wirken des Görlitzer Bürgermeisters und Gelehrten Bartholomäus Scultetus. Er war ein gefragter Gesprächspartner für Astronomen seiner Zeit wie Johannes Kepler und Tycho Brahe. Auch als Lehrer am Gymnasium Augustum auf dem Klosterplatz wirkte er. Dieses Gymnasium erhielt einen Neubau mit Sternwartenturm, der am 15. Oktober 1856 übergeben wurde.

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Posaunen und Trompeten

Der Stadtbrand von 1691 zerstörte in der Peterskirche fast das gesamte gotische Inventar. Darunter mehr als 30 Schnitzaltäre, das Geläut, beide Orgeln, kostbare Messgewänder, Altargeräte und Bücher. Durch das Himmelsloch, einer kreisrunden Öffnung in der Mitte des Kirchengewölbes, war das Feuer vom Dachstuhl ins Kirchenschiff gelangt.
Von den Flammen verschont blieb das schmiedeeiserne Gitter der Taufkapelle, ein Meisterstück Görlitzer Kunstschlosserei der Spätrenaissance. Neben kräftig trompetenden Engeln wehren auf ihm Wächter mit schneckenartigen Helmen böse Geister ab.

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Turm am Turm

Auf dem Arm trägt die Heilige Barbara auf dem Sandsteinrelief am Dicken Turm ebenfalls einen Turm. Ihr Martyrium begann, als ihr eigener Vater sie in einen Turm sperrte, um sie vom Christentum fernzuhalten. Barbara weigerte sich, einen nicht christlichen Mann zu ehelichen. Als Heilige gehört sie zu den 14 Nothelfern. Sie hilft bei Blitz- und Feuergefahr, ist Patronin der Bergleute, der Schlesier, der Gefangenen, der Architekten und der Helfer des Technischen Hilfswerks (THW).

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Die Minna vom Postplatz

1994 schwebte die neue Muschelminna an dicken Seilen über dem Postplatz und vervollständigte nach vielen Jahren den Kunstbrunnen in der Mitte des Platzes. 1942 wurde die nackte Schöne als kriegswichtig für die Rüstungsproduktion eingeschmolzen. Nun hält die bronzene Flora, römische Göttin der Natur, ihre Riesenmuschel wieder in die Höhe, aus der das Wasser in das Brunnenbecken sprudelt.
Zwei männliche und zwei weibliche allegorische Gestalten an den vier Ecken, verkörpern laut seinem Schöpfer, dem Bildhauer Robert Toberentz, „Romantik, Nutzen, Veränderlichkeit und Kraft“.

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Letzter Schliff

Distelkarden und Tuchschere bilden das Zunftzeichen der Tuchmacher.
Diese Scheren dienten nicht, wie man denken könnte, zum Zerschneiden des Tuchs, mit ihnen wurden feine Wollfaserreste von den frisch gewebten und gefärbten Stoffen geschert. Vor dem Scheren wurden das Tuch mit Distelkarden aufgerauht. Zuletzt wurde die Faserdecke durch Bürsten in Strich gelegt. Passierte das Tuch die Kontrolle durch den Beschaumeister, wurde es mit einem Tuchsiegel versehen. Etwa 60 Zentimeter lang waren die Blätter der Riesenschere. Zwei der Instrumente hängen im Kaisertrutz.

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Und sonntags auch mal zwei

Am Untermarkt erinnert eine Tafel an den Gründer eines Vereins mit kuriosem Namen, den „Hühnerologischen Verein Görlitz“, tatsächlich der erste Geflügelzuchtverein in Deutschland. Bereits im dritten Jahr zählte er 600 Mitglieder. Der 1798 im Haus Untermarkt 2 geborene Karl Robert Oettel handelte mit Tuch. Hühnerzüchter war der Kaufmann nur aus Liebhaberei. Erstmals importierte er asiatische Hühnerrassen, die, im Gegensatz zu den einheimischen Rassen, ganzjährig Eier legten und etablierte so die deutsche Rassegeflügelzucht.

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Kamera läuft!

Fährt man in Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz mit dem freistehenden elektrischen Aufzug in die Höhe, öffnet sich die Aufzugstür zum Warenhauseingang in Görlitz. Zumindest in dem skurrilen, mit vier Oscars gekrönten, Film „Grand Budapest Hotel“, der Görlitz einmal mehr als Filmkulisse bekannt machte. Zeitlich passen die etwa 100 Kilometer voneinander entfernten Bauten perfekt zueinander. Dem 1904 errichteten Aufzug hat der Jugendstil ein schönes Geländer, dem im Jahr 1913 eröffneten Kaufhaus eine eindrucksvolle Glasdecke beschert. Prachtvolle Kronleuchter schmücken den Eingangsbereich des Warenhauses. Damals hieß es noch „Kaufhaus zum Strauß“. Die zu DDR-Zeiten entfernten Leuchter wurden original nachgebaut.

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Philosophischer Fußabdruck

Jacob Böhme ist der weltweit bekannteste Bürger von Görlitz. Viele Schuhmacherwerkstätten in Deutschland sind nach dem Schuster benannt. Eine Werkbank mit Schusterkugeln, wie er sie benutzt haben könnte, ist heute im Kaisertrutz zu sehen. Im Jahr 1612 aber schrieb der Handwerker ohne akademische Vorkenntnisse das erstaunliche Werk „Aurora oder Morgenröte im Aufgang“. In dieser und vielen weiteren Schriften verarbeitete Böhme seine eigenen mystischen Erfahrungen, die ihn zum Theosophen, Mystiker und Philosophen werden ließen. Hegel nannte ihn später den ersten deutschen Philosophen.
Rot leuchtet Böhmes Wohnhaus am polnischen Ufer der Neiße. Sein Grab befindet sich auf dem Nikolaifriedhof.

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Menora und Davidstern

Majestätisch schreiten Löwen die Kuppeldecke der ehemaligen Synagoge in der Struvestraße entlang. Sie symbolisieren den Stamm Juda, den vierten der 12 Stämme Israels und Namensgeber der Juden.
Nach einer wechselvollen Geschichte in Görlitz konnten die Mitglieder der kleinen Görlitzer jüdischen Gemeinde 1911 ihre neue Synagoge eröffnen. Für den modernen Synagogenbau, eine Konstruktion mit Stahlskelett und Beton, zeichnete das Büro Lossow und Kühne aus Dresden. Die Architekten entwarfen ebenfalls das Dresdner Schauspielhaus und den Leipziger Hauptbahnhof.
Ein Stolperstein an der Zittauerstrasse 64 erinnert heute an Martin Ephraim, einen der Initiatoren des Synagogenbaus und großen Wohltäter der Stadt, die es ihm nicht dankte. 1944 wurde er nach Theresienstadt deportiert und ermordet.

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Hammer und Zirkel …

… Schlüssel und Zange; im Kaufmannshaus am Demianiplatz sollte ursprünglich eine Eisenwarenhandlung untergebracht werden. Deshalb schmückt Eisen in unterschiedlichsten Formen die Jugendstilfassade des Hauses von 1901. Sehr viel früher hing hier ein hölzernes Schild mit einem Strauß, das hübsche Federvieh sollte mit dem Hufeisen im Schnabel die Gäste ins gleichnamige Lokal locken. Heute lädt das Hotel „Zum Goldenen Strauß“ auch zum Übernachten ein, das Holzschild hingegen ist in die stadtgeschichtliche Ausstellung in den Kaisertrutz gewandert.

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Dämonisch

Die angesehensten Bürger der Stadt wohnten in den repräsentativen Hallenhäusern. Ihren Wohlstand verdankten sie dem Handel mit Tuch.
Wenn man der Petersstraße entlang zu den Hallenhäusern am Untermarkt spaziert, überrascht am Giebel des Hallenhauses Untermarkt 2 ein Teufel, der dort einen aus der Hauswand ragenden Holzbalken ziert. An ihm ist ein Flaschenzug befestigt, mit dem die Ware kraftsparend in die Lagerräume der oberen Hausgeschosse transportiert wurde.

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Es regnet Millionen

Ein Geldsegen ging ab 1995 auf die Stadt Görlitz nieder. Jedes Jahr im Frühjahr überwies ein geheimnisvoller Spender eine Million D-Mark bzw. 511,500 Euro auf das Konto der eigens dazu errichteten Altstadtstiftung. Diese vergab im Laufe der Jahre insgesamt etwa 11 Millionen Euro an besonders förderungswürdige, kulturhistorisch herausragende Projekte. Mit einer letzten Überweisung endete im Jahre 2016 das Märchen von der „Altstadtmillion“. Nach wie vor ranken sich wilde Spekulationen über Herkunft und Grund der generösen Gabe.

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„ein Weib von männlichem Mute und Reden in einer Mönchskutte verkleidet“

Als der umtriebige Bürgermeister Georg Emmerich ein zweites Mal ins Heilige Land reiste, soll ihn die „junge schöne“ Witwe Agnete Fingerin begleitet haben. Ebenfalls effektvoll ist die Behauptung, die beiden hätten aus Jerusalem die Pläne zur Errichtung des Heiligen Grabes nach Görlitz gebracht.
Die mutige Schöne pilgerte allerdings nicht mit Emmerich, sondern 1476 mit der Reisegesellschaft von Herzog Albrecht von Sachsen ins Heilige Land. Agnete Fingerin wohnte in der Kränzelstraße 27, über dessen Portal ein Goldener Anker an die einstige Blüte des Hauses erinnert.

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Görlitzer Spezialität – Schlesischer Mohnkuchen

Der Teig
500 g Mehl, 125 g Butter, 50 g Zucker, 2 Eigelb, 0,125 Liter Milch, 1 TL Zitronenabrieb, 30 g Hefe
Mohnfüllung
250 g Blaumohn gemahlen, 125 g Butter, 125 g gemahlene Nüsse, 125 g Mandeln gehackt, 200 g Honig flüssig, 3 Eier, 125 g Rosinen in Rum eingelegt, 1 Zitrone Saft- und abrieb
Butterstreusel
300 g Mehl, 220 g Butter, 220 g Puderzucker, 1 TL Zimt, 1 Prise Salz
Mehl in eine Schüssel geben, Butter in kleinen Stückchen am Rand verteilen, lauwarme Milch mit Hefe und Zucker in die Mitte geben. Alles kurz mischen und die Eigelb dazu tun. Den Teig gut kneten, dann 1 Stunde gehen lassen.
Alle Zutaten der Mohnfüllung in eine Schüssel geben, gut mischen und 1 Stunde ziehen lassen.

Die Streusel
Alles in eine Schüssel geben und mit der Hand einen bröseligen Teig kneten, den Hefeteig nun ausrollen und auf ein Blech geben. Nochmals 30 min. gehen lassen.
Mohnmasse gleichmäßig darauf verteilen, darüber die Butterstreusel. Bei ca 180°C für 30-40 min. in den Backofen und anschließend im Ofen am besten über Nacht abkühlen lassen.

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Analog

„Die deutschen Photographen
Zieh‘n nun in Görlitz ein,

Es gilt des Standes Fortschritt
Hier in Gorlicia!“

holpert es in der Festschrift zur 24. Wanderversammlung des Deutschen Photographen-Vereins, der 1895 in Görlitz abgehalten wurde. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die „Vorführung der neuesten, staunenerregenden Edison-Erfindung, des KINETOSKOPS, vermittels welchem man eine photographierte Szene aus 7500 Bildern zusammengestellt, in voller Lebensthätigkeit binnen 30 Sekunden sehen kann“.
Seit 1893 schauen die großen Pioniere der Fotografie Talbot, Daguerre und Niépce vom Haus in der Löbauer Straße 7 herab und laden ein, das Museum der Fotografie zu besuchen. Die hier gezeichnete Reisekamera ist aber nicht dort sondern im Kaisertrutz ausgestellt.

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Ziemlich blau

Mit dem im Färberwaid enthaltenen Indigo wurden im Mittelalter Tuch und Stoffe blauviolett gefärbt. Der Färberwaid entfaltete seine Wirkung jedoch erst nach einer zeitaufwändigen Prozedur. Die getrocknete Pflanze wurde zuerst in ein Wasser/Urin-Gemisch gegeben und das Tuch in dieser Brühe eingeweicht. Die noch weißen feuchten Stoffe breiteten die Färber dann in der Sonne aus, denn erst das Licht setzte die Blaufärbung in Gang. Die Gärungs- und Färbeprozesse verursachten natürlich einen bestialischen Gestank.
Für den für die Oxydation nötigen Urin tranken die Färbergehilfen angeblich am Tag vorm Blaufärben Unmengen an Alkohol. Dass sich „Blau machen“ oder der „Blaue Montag“ von den Nachwehen der Exzessen der Gesellen ableiten, klingt plausibel, ist jedoch nicht gesichert.

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Gut gebrüllt Löwe

Malerisch hat der Löwe seinen Schwanz in der Frauenkirche drapiert. Die Zweiteilung der Schwanzspitze macht ihn als böhmischen Löwen erkennbar. Als die Kirche gebaut wurde gehörte die Oberlausitz – und damit Görlitz – zu Böhmen. Mit der Abbildung des Löwens auf einem Schlußstein ehrte man den Landesherrn in Prag. Mit seiner geteilten Schanzquaste ebenfalls böhmisch, ist der Löwe am Brunnen auf dem Obermarkt. Da aber die Oberlausitz 1625 an Sachsen fiel, hat der Bildhauer dort – politisch korrekt – den Herold mit dem Kursächsischen Wappen vor das böhmische Tier gestellt.