13

13

„Das Inkarnat, wie es blüht!“

Der Farbton von nackter Haut hatte es dem Maler Siegfried Klotz angetan. In seinem Atelier im Gebäude der Kunstakademie, der jetzigen Hochschule für Bildende Künste auf der Brühlschen Terrasse, brachte er ihn mit dem Spachtel auf die Leinwand. Hier stapelten sich weibliche Akte, Porträts oder Atelieransichten mit denen er eine ureigne „Dresdener Farbigkeit“ prägte. Mit Begeisterung brachte Siegfried Klotz die Farbe auch seinen Studis nahe. Bis zu seinem Tod im Jahre 2004 gehörte er im Grunde zum Inventar der Hochschule. Malte er nicht, war er in den umliegenden Cafés anzutreffen. Oft stellte er seine Staffelei auch mitten im Winter einfach auf die Brühlsche Terrasse und malte dort seine schönsten Bilder vom verschneiten Elb-Florenz. Von dort und dem flachen Dach des Akademiegebäudes aus, hatten das neben vielen Dresdner Maler auch Oskar Kokoschka und Otto Dix getan.