09

9

Menora und Davidstern

Majestätisch schreiten Löwen die Kuppeldecke der ehemaligen Synagoge in der Struvestraße entlang. Sie symbolisieren den Stamm Juda, den vierten der 12 Stämme Israels und Namensgeber der Juden.
Nach einer wechselvollen Geschichte in Görlitz konnten die Mitglieder der kleinen Görlitzer jüdischen Gemeinde 1911 ihre neue Synagoge eröffnen. Für den modernen Synagogenbau, eine Konstruktion mit Stahlskelett und Beton, zeichnete das Büro Lossow und Kühne aus Dresden. Die Architekten entwarfen ebenfalls das Dresdner Schauspielhaus und den Leipziger Hauptbahnhof.
Ein Stolperstein an der Zittauerstrasse 64 erinnert heute an Martin Ephraim, einen der Initiatoren des Synagogenbaus und großen Wohltäter der Stadt, die es ihm nicht dankte. 1944 wurde er nach Theresienstadt deportiert und ermordet.