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Auf dem Weg zur Albrechtsburg

Ein fein gearbeitetes Sandsteinportal aus der Zeit der Renaissance führt auf den Jahnaischen Hof, er liegt an der holprigen Zufahrt zur Albrechtsburg. Hinter den Mauern verbirgt sich nicht nur ein Haus mit Jahrhunderte alter Geschichte, im Sommer wird der Garten auch zum Konzertplatz und lädt zu Vernissagen zeitgenössischer Kunst in die kleine Galerie im Hause ein.
Eine Rarität des Gebäudes ist die Schwarze Küche mit ihren von Ruß schwarz gefärbten Wänden. Auch heute wird in ihr manchmal gekocht.
In Schwarz- oder Rauchküchen bereitete man die Speisen auf offenem Feuer zu. Man hängte die Kessel an einen Haken und konnte mit dem jeweiligen Abstand zur Flamme die Hitze regulieren. Ein gemauerter Funkenhut fing dabei die herumfliegenden Funken auf. Neben der Brandgefahr waren die Küchen auch deshalb nicht ganz ungefährlich, weil das beständige Einatmen rauchbelasteter Luft die Gesundheit der Bewohner schädigte. Dafür konservierte der Rauch das Gebälk, hielt Ungeziefer fern und konnte zum Räuchern benutzt werden.
Das Jahr 1735 revolutionierte die Kochkunst – der Architekt François de Cuvilliés der Ältere erfand für die Münchner Amalienburg den ersten geschlossenen Herd: Er versah den rundum gemauerten Feuerkasten mit einer durchbrochenen Eisenplatte. Durch die Löcher züngelten die Flammen und erhitzten so die Töpfe.