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»Ähnliches durch Ähnliches«

»Noch nie«, notierte im Jahre 1822 ein unbekannter Schreiber, habe ein »so wenig begründetes System solch reissende Fortschritte gemacht«. Sogar »in den gebildeteren Klassen« habe die neue Therapie »Eingang und Vertheidiger« gefunden.

Auch wenn sich bis heute die Geister über Wirk- und Unwirksamkeit seiner Lehre streiten, ist der Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann aus der Heilkunde nicht mehr wegzudenken.
1755 wurde er in Meißen geboren, studierte Medizin und Pharmazie in Leipzig und Wien, war mit einundzwanzig Ortswechseln in nur sechs Jahren ein wahrer Unruhegeist und mit führenden Geistesgrößen seiner Zeit bekannt. Er startete 1790 einen Selbstversuch mit Chinarinde als Arznei gegen Wechselfieber. Als er, obwohl gesund, darauf an Schüttelfrost und Fiebersymptomen litt, entwickelte er daraus das Ähnlichkeitsprinzip und heilte fortan im Gegensatz zu seinen schulmedizinischen, oft nicht zimperlichen Kollegen auf sanfte Weise.

Mit homöopathischen Tropfen, Pulvern und Streukügelchen behandelte er so bemerkenswerte Personen wie den ertaubten Beethoven, den großen Goethe oder den Geigenvirtuosen Paganini.
Aufgrund seiner Verdienste wurde er 1841 zum Ehrenbürger von Meißen ernannt.