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„Auf die Fürbitte meiner lieben Editha hin“

Das ließ der des Lesens und Schreibens unkundige Kaiser Otto I. unter manche Urkunde setzen, Zeichen der Liebe zu seiner ersten Frau, die er – ganz ungewöhnlich für Zeit und Amt – sechs Jahre lang betrauerte und neben der er sich bestatten ließ.

Dabei war Editha oder Eadgyth of Wessex, wie sie eigentlich hieß, im Doppelpack mit der jüngeren Schwester Eadgifu und „Schößen voller Gold“ an den Hof des Sachsenkönigs Heinrich gesandt worden. Sohn Otto konnte unter den beiden Enkelinnen des großen Alfred wählen und der Siebzehnjährige entschied sich so schnell, dass die Chroniken von Liebe auf den ersten Blick sprachen.

Die gebildete und in einem sehr viel moderneren als dem liudolfingischen Haushalt groß gewordene Editha gewann schnell die Herzen der Magdeburger, durch ihre Großzügigkeit, ihren Charme, ihren anmutigen Charakter und eine wahrhaft königliche Erscheinung. So groß wirkte diese Zuneigung durch die Jahrhunderte, dass die Magdeburger der Fürstin noch heute enger verbunden sind als ihrem Gemahl.

Der soll nach ihrem viel zu frühen Tod sogar noch Lesen gelernt haben und ließ ihren Todestag als einen jährlichen Gedenktag begehen. Wie ihre Lieblingsstadt, die nun regelmäßig ein Editha-Fest ausrichtet.