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Hündische Sehnsüchte
„Folichon: Allerliebste Hündin. Ich liebe und bete Dich an. Ich schmachte seit unserer Trennung nach Dir. Schwermütig verbringe ich meine Zeit zu Füßen meiner Herrin.“
Einen seltsamen Briefwechsel führten Friedrich und seine Schwester Wilhelmine. Nein, nicht die Schwester führte hier die Feder, es ist ihr Zwergspanielrüde, der diese herzergreifenden Zeilen an die Lieblingshündin des Königs richtet. Der frankophile König nannte den ersten Windhund an königlichem Hofe „Biche“, Hirschkuh.
Als Biche starb, wurde sie in einem Sarg als erste von elf Windhunden auf der Schlossterrasse von Sanssouci beerdigt; eine Sandsteinplatte trägt ihren Namen. Erst spät, im Jahre 1991, erfüllte sich der Wunsch des Königs – in einem feierlichen Akt wurden seine Überreste an den Ort überführt, den er sich zu Lebzeiten bestimmt hatte – auf die Schloßterrasse von Sanssouci. Einzig die Inschrift und die regelmässig auf das Grab gelegten Kartoffeln unterscheiden seine letzte Ruhestätte von der seiner Lieblingstiere.