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Angepasst
Ein Verwandlungskünstler war der Barkas – seit 1961 konnte sich der Kleintransporter der DDR mithilfe unterschiedlichster Aufbauten und Anstriche für alle denkbaren Anforderungen herrichten lassen und wurde zeitweise in 40 Varianten hergestellt: er fuhr als Kleinbus, Polizeifahrzeug, mit rotem Kreuz als Krankenwagen, in rot zum Feurlöschen, als Pritschentransporter oder in grün getarnt als Militärfahrzeug herum. Im grauen Anstrich (mit weißem Dach) war er selbst für die letzte Fahrt zuständig. Eine seiner unrühmlichsten Aufgaben versah er jedoch als Gefangenentransporter im Dienste des MfS, des Ministeriums für Staatssicherheit.
Als von 1950 bis in die 80er Jahre in der kleinen neogotischen Kapelle an der Fröbelstrasse die Fahrbereitschaft des MfS untergebracht war, hatte das oktogonale Gebäude mit dem spitzen Dach bereits einige Hausherren hinter sich. Zwischen 1886 und 1889 war es als Leichenhalle und Pathologie für das angrenzende Hospital- und Siechenhaus gebaut worden und diente dann als Aufbewahrungsort für Verstorbene. Nach der Errichtung der NS-Diktatur 1933 wurde die Kapelle zur nationalsozialistischen Feierhalle, während in die Gebäude ringsum im Jahre 1934 das Bezirksamt einzog. Heller wurde es an der Fröbelstraße erst einmal nicht. Nach Kriegsende wurde das gesamte Gelände von der Roten Armee requiriert und die sowjetische Militärkommandantur (SMAD) für den Stadtbezirk Prenzlauer Berg schickte von hier aus ehemalige Nazifunktionäre und unliebsame Gegner der Sowjetmacht in die Straflager.
Wer heute die Prenzlauer Allee entlang geht, sieht das Oktogon frisch hergerichtet. Der Stadtbaurat Hermann Blankenstein hatte seinerzeit viel Mühe auf den Baudekor verwandt und den gesamten Baukomplex samt Umfassungsmauer mit zahlreichen Formsteinen und farbigen Ziegelbändern verziert.