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Es klappert die Mühle …

Hinter dem Prenzlauer Tor ging es auf einer Landstraße bergan Richtung Prenzlau. Diese natürliche Anhöhe gab dem 1920 gegründeten Bezirk seinen Namen – Prenzlauer Berg. An die insgesamt 30 Mühlen, die es auf seinem Gebiet nachweislich gegeben hat, erinnert sein Wappen. Es zeigt vier schwarze Windmühlenflügel auf gelbem Schild.
In der damals noch ländlichen Umgebung drehten sich auf königliche Weisung seit 1748 die ersten Windmühlen. Der Müllermeister Christoph Müncheberg hatte sie auf dem Gebiet der Metzer Straße aufgestellt, sein Müllerhaus existiert bis heute. Bald standen auf der eiszeitlichen Erhöhung an der Straßburger/ Saarbrücker Straße acht Mühlen eng nebeneinander. Kein Wunder, dass sich die vielen Flügel auf dem nun entstandenen Windmühlenberg gegenseitig den Wind wegnahmen.
Doch die Stadt Berlin wuchs weiter in Richtung Norden und mit ihrer Ausdehnung die Bebauung. Kriegsschäden und Brände, die aufkommende Dampfkraft und Elekrifizierung machte den Müllern mit ihren vom Wind angegetriebenen Mühlen zu schaffen und das Müllergeschäft rentierte sich irgendwann nicht mehr. Im Jahre 1900 stellte die letzte Windmühle in Prenzlauer Berg ihre Arbeit entgültig ein.