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Luthernachhilfe

Bevor man den bereits vierten Berliner Dom an dieser Stelle betritt, begegnet man rechts oberhalb des Eingangs einer weißen Rosenblüte auf blauem Grund, in der Mitte ein rotes Herz mit einem schwarzen Kreuz: der Lutherrose. Ursprünglich stammt sie aus einem Fenster im Augustinerkloster zu Erfurt, wo sie Martin Luther als Mönch vor Augen hatte. Später ließ Kurprinz Johann Friedrich von Sachsen damit ein Siegel für den Reformator gestalten. Luther kennzeichnete damit seinen Schriftverkehr und deutete die Lutherrose als symbolische Zusammenfassung seiner Theologie. Der goldene Siegelring befindet sich seit 1733 im Grünen Gewölbe in Dresden.
„Das erste sollte ein Kreuz sein, schwarz im Herzen, das seine natürliche Farbe hätte, damit ich mir selbst Erinnerung gäbe, dass der Glaube an den Gekreuzigten mich selig macht. Denn so man von Herzen glaubt, wird man gerecht. Solch Herz aber soll mitten in einer weißen Rose stehen, anzeigen, dass der Glaube Freude, Trost und Friede gibt. Darum soll die Rose weiß und nicht rot sein; denn weiße Farbe ist der Geister und aller Engel Farbe. Solche Rose steht im himmelfarbenen Feld, dass solche Freude im Geist und Glauben ein Anfang ist der himmlischen Freude zukünftig. Und um solch Feld einen goldenen Ring, dass solche Seligkeit im Himmel ewig währet und kein Ende hat und auch köstlich ist über alle Freude und Güter, wie das Gold das edelste, köstlichste Erz ist.“