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m/w/d – na wat denn nun?

Ob mit Löwentatzen oder als Widder mit Falken- oder Menschenkopf, mit Flügeln oder ohne – die Sphinx ist ein seltsames Wesen.
In Griechenland thront sie auf einer Säule und stellt Rätsel, ganz offensichtlich hat sie Brüste und ist eine Frau. Ganz anders auf der anderen Seite des Mittelmeeres. Dort steckt auf dem Hals ein Pharaonenhaupt über einem Löwenkörper – und ist ganz deutlich sichtbar ein Er.
Noch einmal neu zusammengesetzt haben die barocken und klassizistischen Baumeister die rätselhafte Kreatur zu einem griechisch-ägyptischen Mischwesen mit Pharaonenkopf und Frauenbrüsten in das Stadtbild platziert.
Das wohl berühmteste Exemplar sitzt mit abgebrochener Nase vor den Pyramiden in Giseh. Doch auch im Neuen Museum, der Heimstadt der Berliner Ägyptischen Sammlung, kann man der Genderdebatte nachgehen.