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Staatsbesuch

Als der Zar Peter der I. 1711 Freiberg besuchte, fand ihm zu Ehren ein festlicher Bergaufzug mit 2000 Knappen statt. Die Knappen trugen ihre Paradetracht, weiße Kniehosen und Strümpfe, schwarze Knie- und Bergleder, mit Litzen, Samt und Quastenborten besetzte Bergkittel, die mit silbernen Knöpfen verziert waren. Auf dem Kopf trugen sie den typischen zylindrischen Bergmannshut in grün und schwarz. Geschultert hatten sie eine Barte. Das war eine stilisierte Axt, die noch an die alten Zeiten erinnerte, als das Werkzeug noch als Waffe diente, um die Fundgruben mit Waffengewalt gegen Feinde zu verteidigen. Außerdem trugen sie ihre Grubenlichter und manche auch Waldhörner, Trompeten und Pauken. Als Präsent überreichten sie dem Zaren hölzerne Tröge gefüllt mit Silber, Mineralien und allem kostbaren Gestein, „welche die anbetungswürdige Natur im Schoß des gesegneten Sachsens reichlich eingesenket“.