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„Janz Berlin“ war „janz aus’m Häuschen“

Als der afghanische König Amanullah Khan mitsamt charmanter Gattin Soraya im Jahre 1928 Berlin besucht, steht die deutsche Hauptstadt Kopf. Tausende kommen „Unter die Linden“ und in die Friedrichstraße, um den exotischen Staatsbesuch mit eigenen Augen zu sehen. Die Berliner taufen ihn kurzerhand „Ullemulle“ .
Der junge König ist technik- und fortschrittsbegeistert. Er steuert einen U-Bahn-Wagen, nimmt die Parade von vierzig Flugzeugen auf dem Tempelhofer Feld ab, besucht die AEG in Schöneweide. Währenddessen betritt Soraya mit ihren Begleiterinnen den Berliner Schönheitssalon Kühnen. Das Prinz-Albrechts-Palais, in dem das Paar logiert, wird zu einer Art Warenhaus für alles, was man sich für das Heimatland wünscht: moderne Teppiche, chemische Produkte, Bildhauerarbeiten …
Doch auch Gastgeschenke bringt der König. Darunter eine Buddha-Statue der Ghandarazeit. Sie ist heute im Besitz des Asiatischen Museums Berlin und steht im Berliner Humboldt-Forum.