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In dulci jubilo
Ihren Namen verdankt die zwischen zwei Engeln fast schwebende berühmte Kanzel ihrem Schöpfer, dem Hofbildhauer und Schloßbaudirektor Andreas Schlüter. Er schuf sie 1703 für die Marienkirche am Alexanderplatz. Beeinflußt war Schlüter von Bernini und Michelangelo, deren Werke er spätestens bei seiner Reise nach Italien bewunderte.
Die dekorative Fülle verdeckt die konstruktive Kühnheit: vier Säulen der Kanzel ersetzen den unteren Teil des Schiffspfeilers. Über dem Schalldeckel bricht ein kleines Heer posaunenblasender und segenbringender Engel aus den Wolken hervor, ganz ungestüm jubilierend.
Die Marienkirche ist die älteste noch sakral genutzte städtische Pfarrkirche Berlins.