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Mit Papier und Schere

Es war die Christnacht des Jahres 1748, als Diener erstmals brennende Kerzen brachten, um jedem Gast ein Licht in die Hand zu geben – das Symbol für die Ankunft Christi. Ein Gemälde, das dieses Ereignis festhält, ist im Unitätsarchiv in Herrnhut zu finden. Auch andere Herrnhuter Gemeinden pflegen diese Tradition des Christnachtslichtes und putzen gemeinsam die Lichtel für die Christnacht. Kleine weiße Kerzen werden mit Buntpapierbanderolen versehen. Ursprünglich war diese Manschette rot, Symbol für das Blut Christi. Heute sind die Banderolen in Herrnhut und Rixdorf grün. Üblich ist auch rot, gold und weiß. Zur Kleinen Christnacht, dem Liebesmahl für die Kinder, tragen zwei Schwestern ein Tablett mit brennenden Kerzen in den Saal und verteilen sie an die Kinder. Ein Kunststück ist es, die Kerze nach dem Gottesdienst brennend nach Hause zu tragen, was wohl bis heute noch keinem Kind gelang.