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Froschkönig untertage
Mit einem brennenden Kienspan zwischen den Zähnen gingen die ersten Bergleute in Europa untertage. Ausgefallene Zähne machten sie zwangsläufig „bergfertig“, zu Invaliden.
Im Alten Ägypten nutzte man offene Öl-und Fettlampen. Die ersten Lampen aus Ton brachten römische Legionäre nach Mitteleuropa. Aus ihnen entwickelten sich die erst offenen, später auch geschlossenen Froschlampen. Ab dem 18. Jahrhundert trugen die Bergleute das Geleucht am Bergmannshut oder – die „Freiberger Blende“ – mit einem Öllämpchen, einer Fettlampe oder Wachskerze hinter einer Glasscheibe an einer Schnur um den Hals. Auf diese Weise wurden beide Hände zur Arbeit frei und das Sichtfeld gut beleuchtet.
Die Ära der Öllampen endete fast schlagartig mit der Einführung der Karbidlampe um 1900. Ihre Flamme leuchtete mindestens zehn mal heller als die des traditionellen Geleuchts und war auch beständiger gegen Zugluft und Tropfwasser. Bei Sauerstoffmangel allerdings sind es die Feuerlampen, die vor der Gefahr warnen – sie erlöschen.
Einen Berg von innen hat diese Prunkfroschlampe sicher nicht gesehen. Lampen wie diese im Bergbaumuseum waren Ehrengaben an hohe Bergbeamte oder dienten der Repräsentation.