21

21

Singender Held

Jedes Jahr singt der „Bergsteigerchor Kurt Schlosser“ auf dem Festplatz in Kleinhennersdorf zur Wintersonnenwende. Ja, es gibt ihn noch, den bereits 1927 gegründeten Chor, der seit 1949 diesen Namen trägt. Neben seiner Arbeit als Tischler, war Kurt Schlosser Leiter der „Gesangsabteilung der Vereinigten Kletterabteilung“, aus der sich später der „Sächsische Bergsteigerchor“ formierte. Während der Nazizeit im illegalen Widerstand, schloß er sich zur Ablenkung der braunen Häscher 1937 dem „Deutsch-Österreichischen Alpenverein“ an und baute oberhalb des Zahnsgrundes in der Sächsischen Schweiz eine Berghütte, die bis 1995 seinen Namen trug. 1944 wurde er wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und in Dresden hingerichtet. Ein Stolperstein erinnert vor seiner Tischlerwerkstatt in der Leipziger Straße 72 an den mutigen Sänger.

16

16

Der kleinste Kletterfelsen der Welt

Sehr ernst gemeint war die Erstbesteigung des 50 Tonnen schweren Sandsteinbrockens nicht, der 2014 auf die Kirnitzschtalstraße stürzte. Einen Tag lang erweiterte der Fels die Berglandschaft des Gebirges um einen weitere Attraktion, dann wurde er mit schwerem Gerät zertrümmert.
Wegen seines kurzen Lebens erhielt er den Namen „Eintagsfliege“. Den 3,70 Meter hohen Felsen bezwangen die Kletterer des Klettervereins Buschmühle in der Nacht auf der schwierigsten Route, die sie „H0-Pico-Kante“ tauften und krönten den Felsen mit einem Gipfelbuch, in das sich jeder Gipfelstürmer eintrug. Dr. -Ing. Rolf Böhm, Zeichner der besten Karten der Sächsischen Schweiz, verewigte noch in derselben Nacht die Kletterwege auf einer Karte.

06

6

Tri tra trallala

Im kleinen Puppentheatermuseum in Hohnstein hat sich der Teufel das Pausenschild um den Hals gehängt. Soll er; der Hohnsteiner Kasper und seine Freunde füllten den Saal der Hohnsteiner Burg ab 1928 trotzdem unermüdlich Abend für Abend. Nicht mit Prügel und Bratpfanne sondern mit feinem Witz. Das unterschied ihn vom damals typischen „Jahrmarktskasper“, einem derben Gesellen mit teils unflätigem Benehmen.
Als einzige deutsche Handpuppenbühne erhielten Max Jacob und seine Frau Marie mit der ganzen Hohnsteiner Kasperfamilie 1937 eine Einladung zur Weltausstellung nach Paris. Für den „Freischütz“ gewannen sie dort die Goldmedaille für das beste Handpuppenspiel. Applaus!