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Die Moller-Linde auf dem Nikolaifriedhof

„Wenn ich werde gestorben sein, so pflanzt auf meinem Grabe eine junge Linde mit den Zweigen in die Erde. So gewiss diese Linde wachsen wird, habe ich auch Gottes Wort rein und lauter gelehrt und gepredigt.“, waren Mollers Worte auf dem Sterbebett. Dem Pastor Martin Moller hatten böse Zungen nachgesagt, das Wort Gottes nicht so zu verbreiten, wie es Luther gewünscht hätte. Dies war eine gefährliche Beschuldigung, denn Görlitz war seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts eine rein lutherische Stadt.
Der Baum wuchs und gedieh und auch heute, nach über 400 Jahren, kann man die prächtige Moller-Linde, die wider die Natur ihre Wurzeln schlug, noch immer auf dem Nikolaifriedhof in Görlitz bewundern.